#heegrundassisi - Tag 6

Die erste Herausforderung des Tages war das Frühstück. Kein Büffet, es stand alles auf dem Tisch. 3 Brötchen, ein halbes Vinschgauer, Wurst du Käse auf einem Teller und ein selbstgemachter Joghurt in einem Schälchen. Dazu eine Marmelade und Honig. Das Ei und der Kaffee wurden gebracht. Geschafft habe ich bei aller Anstrengung zwei Brötchen und das halbe Vinschgauer, den Wurst-/Käseteller, den Joghurt (mit Honig) und das Ei. 

Zum Glück gingen die ersten Kilometer zum Reschenpass nicht allzu steil bergan. Das Wetter war sonnig und die Temperaturen mit rund 12 Grad in Ordnung. Die ersten Blicke in die Berglandschaft waren schon beeindruckend. Das ging am Reschensee und bis nach Meran auch so weiter. Berge, kleine Dörfer und Städtchen wie in die Landschaft gemalt. 
Einen kleinen mentalen Knacks hatte ich hintern Reschensee. Ich bin wahrscheinlich der Erste, der am Reschensee war und den Kirchturm nicht gesehen hat 😢. Auflösung folgt! 
Kurz vor Burgeis traf ich Täve&Schur (irgendwie stark der Name) wieder. Beide guter Dinge und in ihrem Tempo auf dem Weg nach Meran. Ihre Zimmerwirtin hatte Ihnen erklärt, sie sollen auf der Straße links am Reschensee bleiben. Von dort aus sieht man den Kirchturm besser als auf dem Radweg, der rechts vorbei geht. Allerdings sei kaum noch Wasser um den Turm herum und er stünde fast im Geröll. Naja, vielleicht ergibt sich ja nochmal eine Gelegenheit, den Turm zu sehen. Die beiden wollen nach Ihrer Tour mit dem Zug nach Berlin, damit sie am Montag ihre normale Ausfahrt machen können, die seit Jahren das ganze Jahr, bei Wind und Wetter, stattfindet. Alles Gute Ihr zwei und bleibt noch lange gesund. 

Als ich das Foto unten machte, hörte ich ein paar Satzfetzen von einer Familie, die ich kurz zuvor überholt hatte. Die Schaltungen aller Räder hakelten, weil zu wenig Öl auf der Kette war. Da ich ein kleines Fläschchen dabei hatte (ein Weihnachtsgeschenk vom Drahtesel), konnte ich gerne weiterhelfen. Das Ehepaar mit ihren beiden Söhnen (ca. 6 und 10) km aus München. Von Nauders aus fahren sie in drei Tagen nach Meran. Der Vadder fährt morgens den Camper ins nächste Zielort und dann der Familie entgegen. Schöne Sache. 
Zur heutigen Strecke. Wie in Österreich ist die Via Claudia Augusta auch in Südtirol sehr gut ausgeschildert und in einem top Zustand. Die vereinzelten Schotterabschnitte sind alle gut fahrbar. Von Nauders bis Bozen geht es überwiegend bergab. Die wenigen Anstiege sind nie sehr lang und auch nicht sonderlich steil. Das beste aber: Alle 10 bis 15 Kilometer gibt es bewirtschaftete Raststationen. Das alkfreie Bier, der Cappuccino und das Tiramisu in einer der Stationen kam genau zur richtigen Zeit. Ab Meran geht es fast flach bis Bozen. 
Meine heutige Begleiterin war auf langen Strecken die Etsch. Vom kleinen quirligen Bach hin zur wilden Phase, bis zum gereiften, leider kanalisiert Fluss, konnte ich die Etsch erleben. Auf der Abfahrt nach Algund/Meran zeigte Sie nochmals ihr Temperament, um dann wieder ruhig dahin zu fließen. 
In Meran machte ich einen kurzen Spaziergang an der herrlichen Uferpromenade der Etsch. Natürlich besuchte ich auch die Sissi, die ja öfter in Meran zu Gast war. 
Die Ausfahrt aus Meran nach Bozen war interessant. Es ging durch Villenviertel, Apfelplantagen, Mehrfamilienhäuser und wieder Apfelplantagen. 

Hinter Meran fiel mir auch eine Veränderung in der Vegetation auf. Zwischen den Apfelplantagen (und wirklich großen Lagern mit Apfelkisten) tauchten immer mehr Weinstöcke auf. Obst ist halt gesund. Auf den letzten rund 25 Kilometer nach Bozen hieß es Strecke machen. Bei leichtem Gegenwind, immer entlang der Etsch, konnte ich einige Kilometer das Hinterrad eine Rennradfahrers halten. Hab mich auch schön bedankt. 🙂 
Meine Unterkunft fand ich heute im Hotel Stampfer in Bronzolo. Ein familiär geführtes Hotel, das zwar leider keine Restauration mehr hat, dafür aber ein Pool. Ein Angebot, das ich bei rund 30 Grad gerne genutzt habe. Mein Abendessen bekam ich dann in der Pizzeria Postillion, einer Pizzeria, in der es wirklich nur Pizza gibt (und evtl. eine kleine Vorspeise). Die Pizza ‚Chef‘ war richtig lecker. Mit Käse, Schinken, Spargel und Creme fraiche 😊. 
Meinen heutigen Bericht schreibe ich übrigens auf der Hotelterrasse, bei einem kleinen Glas Weiswein und bestimmt noch über 20 Grad.

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