#heegrundassisi - Tag 11

Gut geschlafen hatte ich im ‚Lo Studio‘. Aber das Frühstück wird bei den Italienern ein wenig vernachlässigt. Liegt es vielleicht daran, dass das Abendessen eher spät eingenommen wird? So gab es abgepacktes, was beim Bezug des Apartments bereitgestellt war. Cornetti, Zwieback, Babybell, Marmelade in Fertigpacks – Naja. 

Dafür hat die Strecke heute richtig Spaß gemacht. Zuerst auf einer Landstraße zum einrollen. Dann ging es auf einem Nebensträßchen aufwärts und ging dann in einen Schotterabschnitt über. Erst langsam ansteigend, dann mit bis zu knackigen 16% aufwärts. Ist es schon bergauf eine Herausforderung mit dem Gepäck zu fahren, sind auch die teilweisen steilen Abfahrten auf Schotter nicht ohne. Hät awwer alles nochma jut jegange – wie der Kölner sagt. 
Arezzo habe ich dann in einem Wechsel von Land- und Nebenstraßen erreicht. Der Verkehr in die Stadt hinein hielt sich in Grenzen. Arezzo selbst ist en kleines aber feines Städtchen mit schönem italienischen Flair. Die Stadtbesichtigung erfolgte wieder per Rad und man hätte dort sicher mehr Zeit verbringen können. Aus Arezzo raus kam ich wieder über ein gutes Radwegenetz. 
Dann kam der ‚Sentiero della Bonifica‘, einem Damm der einst zur Instandhaltung eines Kanals genutzt wurde. Auf rund 15 Kilometern ging es flach, weitgehend geradeaus aber durch eine tolle Landschaft. Das Ganze auf einem Schotter zum Zunge schnalzen. So ein Schotter, der das Rad nicht bremst, sondern auf dem das Fahren richtig Spaß macht. Geradeaus, flach und Spaß? Landschaft, Blumen, Vögel und andere Tiere. Beim Gradeausfahren kann man halt auch gucken. 
Apropos Tiere: Lustig waren die kleinen Tabalugas, die ständig über den Weg huschten. Lauter kleine Drachen, die aber kein Feuer spucken. Flink huschten sie von links nach rechts oder von rechts nach links. Oder wir lieferten uns für ein paar Meter kleine Wettrennen. Awwer immer schön uffbasse. Erwischt habe ich hoffentlich keinen. 

Nach 15 Kilometern ging es über eine Brücke auf die andere Seite des Kanals und nochmal 6 Kilometer weiter.
Insgesamt ist der ‚Sentiero della Bonifica‘ rund 60 Kilometer lang. Nach einer kurzen Rast in Foiano della Chiano ging es weiter. Zwar auf einem anderen Damm, aber wieder rund 6 Kilometer Gravelpacours. Anschließend ging es wieder über kleine und kleinere Sträßchen weiter. 
Am Übergang von der Toscana nach Umbrien sah ich dann zum ersten Mal den Lago Trasimeno. Kennt man kaum, ist aber gar nicht so klein, denn er ist immerhin der viertgrößte See in Italien. 
Nach weiteren 20 Kilometern fand ich meine Unterkunft im ‚Villagio Albergo Le Tre Isole‘ mit Blick auf den See. Das ‚Villagio‘ hat wohl seine besten Jahre hinter sich und die Gäste hier kommen wohl schon seit Jahren regelmäßig hierher. Schwimmbad, Tennisplatz und der See zu Fuß zu erreichen. Die Spagetti Carbonara im nahegelegenen Lokal waren übrigens ein Gedicht. 

Das Spendenziel für den Franziskustreff in Frankfurt wurde heute übrigens erreicht. Macht aber nix – Ihr dürft ruhig weiter spenden. Vielen Dank an die Spender. Was den Franziskustreff ausmacht? Schaut hier: www.franziskustreff.de 

Assisi – Hl. Franziskus – Franziskustreff – Hä? Mit dem Franziskustreff und Bruder Paulus war ich vor 5 Jahren in Assisi. Assisi ist die Geburtsstadt des Hl. Franziskus. Eigentlich gut betucht (als Sohn eines Tuchhändlers) verschrieb er sich der Armut und Einfachheit. Er bettelte für sich aber auch für Kranke und Obdachlose. Insofern ist das Bikepacking auch ein Weg zur Einfachheit. Was brauche ich wirklich und was ist Ballast den ich berghoch schleppen und bergab bremsen muss.(Das war der Schnelldurchlauf). 

Oder Ihr guckt Euch mal die Seite von Menschen für Kinder an. www.menschen-fuer-kinder.de. Der Verein liegt mir ja auch seit Jahren am Herzen. 

Klar fährt man nicht einfach so von Haingrund nach Assisi. Aber was bei Menschen für Kinder oder beim Franziskustreff das ganze Jahr geleistet wird, das ist Bewunderung wert. 

Morgen sind es noch 60 Kilometer bis Assisi – eigentlich ein Klacks. Aber auch die wollen erst gefahren sein.

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